Die Krippe in St. Ursula

In der Krippenvitrine im östlichen Querschiff werden Krippen-Szenen gezeigt, die etwa alle sechs Wochen wechseln. Vom 1. Advent bis Ende Januar ist die Osterrieder-Krippe zu sehen mit orientalischen Figuren von Sebastian Osterrieder. Von Lichtmess (2. Februar) bis Christkönig (Ende November) sind gemäß dem Kirchenjahr Szenen der Jahreskrippe zu sehen.

 

 JUBILÄUMS-JAHR 2023

Beduinen und Passanten am Stadttor, eine Oase in der Wüste, Eseltreiben und Kamel-Karawanen - das Leben, wie es sich vor hundert Jahren im Heiligen Land abgespielt hat, wurde von dem Schwabinger Bildhauer Sebastian Osterrieder in seinen Krippenfiguren eingefangen. Aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums dieser Kunstwerke werden im Jubiläumsjahr 2023 in der Jahreskrippe von St. Ursula das ganze Jahr hindurch Szenen mit diesen Figuren im orientalischen Stil gestaltet - mit einer Ausnahme zum Patrozinium.

Januar: Die Anbetung der Könige - vom Künstler erstmals aufgestellt 1922/1923

Februar: Die große Karawane - Wohin ziehen die Könige? Wohin die Soldaten?

März: Flucht über den Nil - die heilige Familie auf dem Weg nach Ägypten

Ostern: Der gute Hirte, der "sein Leben lässt für die Schafe" (Johannes 10,11)

Juni: Die Brautwerbung für Isaak am Brunnen - was ist Barmherzigkeit?

Juli/August: Das Haus von Nazareth - Idylle mit Zeichen zum Lebensweg Jesu

September: Blick in das Atelier Clemensstraße von Sebastian Osterrieder 1923

Oktober: Elf Jungfrauen in einem Boot - Szene der Jahreskrippe zum Patrozinium

Ab Ende November: Advents- und Weichnachts-Szenen der Osterrieder-Krippe

Osterrieder-Krippe

Der Krippenkünstler Sebastian Osterrieder (1864-1932) hatte sein Schwabinger Atelier in der Clemensstraße nahe Sankt Ursula. In seiner Pfarrkirche  soll er erstmals zu Weihnachten 1922 eine Szene aufgestellt haben. Die Kirchenverwaltung erwarb 1924 die Darstellungen „Geburt Christi“ und „Anbetung der Könige“ sowie etwas später „Das Haus von Nazareth“. Zum Bestand gehören 45 Osterrieder-Figuren, die zwischen 2008 und 2011 fachgerecht restauriert wurden, sowie massive Holzhäuser aus der Osterrieder-Werkstatt. Gezeigt werden zwischen dem 1. Advent und Ende Januar wechselnde Szenen: die Verkündigung, der Traum des Josef, die Rast der Könige, die Herbergssuche, die Geburt mit Hirten, die Anbetung der Könige, die Flucht nach Ägypten. Hinzu kommt eine Sommer-Szene mit Osterrieder-Figuren: das Haus von Nazareth oder der Gute Hirte oder die Brautsuche des Isaak.

Besondere Attraktion an Weihnachten ist ein einzuwechselnder Nachthimmel, der mittels winziger Lichtpunkte aus Glasfaser-Kabel die Konstellation der Gestirne zu der Zeit von Christi Geburt im Heiligen Land zeigt.

 

"Seelenspiegel Krippe - die Osterrieder- und Jahreskrippe von St. Ursula München Schwabing" von Annette Krauß (Krippenbauerin) und Pfarrer Thomas Schwaiger. Das ökumenische Bilder- und Lesebuch verbindet biblische Botschaft, ganzseitige Fotos der Krippenszenen, Worte der Predigt und Gestaltungshinweise für Krippenbauer. Szenen zu Advent und Weihnachten zeigen die orientalische Krippe von Sebastian Osterrieder; die Szenen der Jahreskrippe zum Leben Jesu zeigen entscheidende Wendungen: Zweifel und Verheißung, Versuchung und Liebe, Wut und Erkenntnis, Krankheit und Heilung. Wann stellt sich Jesus an die Seite der Frauen? Und was hat Josef mit der Glaubensart der Männer zu tun? Die Krippen-Bilder und die meditativen Betrachtungen sowie die Nacherzählungen für Kinder spiegeln eigenes Erleben und Emotionen. Die Krippe wird zum Seelenspiegel: Wo bin ich in dieser Szene? Ein Buch zum Sehen, Lesen, Vorlesen, Meditieren - und zum Verstehen der Bibel.
112 Seiten, mit 50 zum Teil ganzseitigen Abbildungen in Farbe, Anton H. Konrad Verlag, Oktober 2020. ISBN 978-3-87437-594-8, erhältlich im Buchhandel (19,80 €). Blick ins Buch unter:

https://www.konrad-verlag.de/programm/titel/788-seelenspiegel-krippe.html

 

Jahreskrippe

Wohl nach 1950 erwarb die Gemeinde rund zwanzig geschnitzte und orientalisch bekleidete Figuren mit Drahtgelenken, geeignet für eine Jahreskrippe – der Künstler ist ebenso unbekannt wie die damaligen Krippenbauer. In den 1960er Jahren hat Elisabeth Andessner (1888-1976), „Oberhortnerin“ der Pfarrei, mit ihren eigenen Wachs-Figuren Szenen in einem Beichtstuhl aufgestellt. Schließlich zimmerte ein Unbekannter eine Vitrine, die derzeit im östlichen Querschiff steht. Die Bühne hat eine Breite von 1,80 Metern und eine Tiefe von nur einem Meter.

Seit Januar 2007 zeigt die Jahreskrippe zwischen Lichtmess (2. Februar) und Christkönig (Ende November) Szenen aus dem Alten und Neuen Testament sowie aus Heiligenlegenden. Dafür wurden die zwanzig bekleideten Holz-Figuren hergerichtet und der Bestand durch günstige Ankäufe auf rund fünfzig Figuren erweitert. Die vorhandene Kulisse eines unbekannten Malers wurde links und rechts fortgesetzt und darüber ein Taghimmel gemalt. Die Aufstellung der Figuren ist zuweilen inspiriert von Gemälden der Kunstgeschichte. Immer wird in einem Aushang die jeweilige Geschichte kindgemäß nacherzählt.

 
Szenen-Archiv

Eine Übersicht der Krippendarstellung finden Sie auf der Homepage unserer Krippenbauerin, Annette Krauß.

Klicken Sie dazu hier: http://www.annette-krauss.de/index.php?page=krippe