Gespräch und Beichte

Viele Menschen verbinden mit der katholischen Kirche die „Beichte“. Nicht selten gibt es problematische Erfahrungen mit diesem Sakrament oder Halbwissen, das aus irgendwelchen Erzählungen oder aus spektakulären Filmen herrührt.


Rembrandt: Der barmherzige Vater und die Rückkehr des Verlorenen Sohnes

Was ist mit der Beichte oder - wie man auch sagen kann – mit dem Sakrament der Versöhnung gemeint?

Die Grundaussage des christlichen Glaubens besteht darin, dass wir von Gott geliebt sind, bedingungslos, ohne jede Einschränkung. Die Botschaft Jesu Christi hat genau diesen Inhalt. Sie ermutigt die Menschen, der Liebe Gottes zu vertrauen und aus diesem Vertrauen die Angst zu überwinden, die uns immer wieder verleitet, unmenschlich statt menschlich zuhandeln. Die Liebe Gottes gilt uns immer, auch und gerade in unserem Versagen und an den Grenzen unserer eigenen Möglichkeiten. Im Lukasevangelium hat Jesus diese Bereitschaft Gottes zur Vergebung in wunderschönen Gleichnissen zum Ausdruck gebracht, die zur Weltliteratur geworden sind (das Gleichnis vom verlorenen Schaf und vom Barmherziger Vater, LK 15)

Gottes Liebe ist immer da

Die Aufgabe der Kirche besteht gerade darin, den Menschen diese immer währende und verlässliche Liebe Gottes zuzusagen. In jedem Gottesdienst, in jeder Verkündigung geschieht dies. Wenn der Priester z.B. den Gottesdienst mit den Worten eröffnet: „Der Herr sei mit euch!“, dann sagt er genau das: Gott ist bei uns und mit uns. Im Schuldbekenntnis stellen wir uns der Wirklichkeit Wir sind begrenzte Menschen, die ihren eigenen Möglichkeiten oft genug nicht gerecht werden und dazu beitragen, dass Unfriede, Streit und Versagen gelebt werden.  In der Zusage der Vergebung bringen wir zum Ausdruck, dass uns die Möglichkeit zum Neuanfang geschenkt ist und wir nicht bei unseren Grenzen stehen bleiben müssen. Wenn die Gottesdienstbesucher am Ende in die Welt gesandt werden mit den Worten: „Gehet hin in Frieden“, dann bringt das zum Ausdruck, dass die Menschen als mit Gott Versöhnte gehen.

Beichten heißt, sich der Liebe Gottes bewusst werden

Im Sakrament der Versöhnung wird diese allgemeine Glaubenswirklichkeit dem Einzelnen zugesprochen. Es geschieht nicht Mehr oder Wirksameres als in den anderen Formen der Zusage der vergebenden Liebe Gottes. Im Sakrament der Versöhnung wird diese Zusage ganz persönlich gegeben.

Formen der Versöhnung mit Gott

Die katholische Kirche empfiehlt, sich im Sakrament der Versöhnung regelmäßig diese Vergebung Gottes zusprechen zu lassen. Das kann in verschiedenen Formen geschehen. Einer Beichte geht sinnvollerweise eine Gewissenserforschung voraus, in der man das eigene Leben bedenkt und das, und Versagen und Schuld benennt.

Möglichkeiten und Angebote

In München werden werden in allen Innenstadtkirchen regelmäßige Beichtzeiten angeboten, in unserem Pfarrverband besteht jederzeit die Möglichkeit, einen Termin zu Beichte und Aussprache zu vereinbaren.